Der Bergbau und die Eisenverarbeitung waren die wirtschaftlichen Grundlagen für einen bescheidenen Wohlstand im Siegerland. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war allein die Eisenbahn Garant dafür, daß die alten Wirtschaftszweige weiter blühen und sich entwickeln konnten. Ohne das neue Verkehrsmittel wären die Produkte der Region nicht konkurrenzfähig gewesen. Mehr als 100 Jahre hat die Eisenbahn im Dienste der Siegerländer Wirtschaft gestanden und hat im Gegenzug von dieser profitiert. So entstand bis etwa 1915 ein dichtes, effektives Schienen-Netz und eine Vielzahl aufstrebender Wirtschaftsunternehmen. Und das war in den meisten zentraleuropäischen Ländern ebenso. Heute überschauen wir die Auswirkungen dieser Entwicklung eher kritisch.
Die Eisenbahn hat die Grundlagen für unsere heutige Mobilität gelegt. Menschen, die bis dato nie aus ihren Orten hinauskamen, wurde die Möglichkeit geboten, unbegrenzt und bequem zu reisen. Das wurde dann auch wahrgenommen. Im Zeitalter der Automobilität wird das gerne als "freie Fahrt für freie Bürger" mißverstanden. Denn die Probleme solcher Freiheit werden jetzt speziell aus dem nicht mehr zu bewältigenden Autoverkehr deutlich: Die individuelle Mobilität erstickt an sich selbst. Aus diesem Grunde kommt allerdings der Eisenbahn wieder eine große Bedeutung zu, denn als Massenverkehrsmittel ist sie unschlagbar.
Die Industrialisierung hatte selbstbestimmte Bauern und Gewerbe-treibende zu einem Proletariat von abhängigen Fabrikarbeitern gemacht. In Scharen flohen die Leute vom Land in die Städte. Denn dort gab es Arbeit in Fabriken der Krupps, Thyssens und Flicks. Es schien, daß ent-schlossene Unternehmer die Sterne vom Himmel holen könnten. Und sie nutzten die damalige Goldgräberstimmung mit großem Erfolg, der letzt-lich auf der Ausbeutung von Menschen und Bodenschätzen beruhte. Die eskalierende Gewinnung und Verarbeitung der Bodenschätze, anfangs Kohle und Eisen, führte geradewegs in den heute so beklagten Klima-wandel. Zu den Verursachern gehören dann auch die immense Zunahme der Energiegewinnung durch Gas und Öl und vor allem die explosions-artige Entwicklung der Chemieindustrie. Wasser, Boden und Luft sind vergiftet. Dadurch sind die Lebensgrundlagen weltweit extrem gefähr-det. Erstmals greift der Mensch auf katastrophale Weise in die Umwelt ein, daß nun ohne drastisches Umsteuern eine Korrektur kaum mehr möglich ist. Das alles haben wir über eine erdgeschichtlich winzige Peri-ode von nur 150 Jahren angerichtet! Heute dürfen wir uns nicht nur freitags für die Zukunft einsetzen !!!
Der Mensch tritt nicht mehr nur in Kleingruppen auf. Mit der Industri-alisierung gab für sehr Viele einen einigermaßen gesicherten Lebens-unterhalt. Damit konnte man sich mehr Kinder leisten und die Bevöl-kerungszahl stieg in der Folge drastisch an. Heute muß die Erde mehr als sieben Milliarden Menschen ertragen und es sollen in Zukunft sogar elf Milliarden werden. Die wollen Autos, Häuser, Urlaubsreisen, Konsumgüter oder einfach nur Lebensmittel. Das geht sicher auch für Wenige, aber nicht für derart Viele. Kurz gesagt: es gibt auf diesem Planeten viel zu viele Menschen, die viel zu große Ansprüche an die vor-handenen Ressourcen stellen! Das Fazit aus dieser Erkenntnis ist ein-fach: Entweder weniger Menschen können bei einfacherem Lebensstil überdauern oder die Spezies schafft sich selbst ab. Da hilft auch kein sogenannter Fortschritt in Wissenschaft und Technik...