Die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) rechnet damit, das neue Containerterminal im Kreuztaler Güterbahnhof in einem Jahr zu eröffnen. Derzeit liegen die Planfeststellungsunterlagen im Rathaus Kreuztal aus; nach dem 18. November können eventuelle Klagen noch vier Wochen beim Oberverwaltungsgericht Münster eingereicht werden. Sollte es dazu kommen, bleibe der Weg des Antrags auf sofortigen Vollzug. Dann könnten die Bauarbeiten auch ohne zeitlichen Verzug beginnen.
Der noch vorhandene Container-Portalkran aus DB-Zeiten funktioniert nicht mehr. Derzeit setzt die KSW einen Gabelstapler ein, der für Lasten von 22 Tonnen ausgelegt ist. Damit werden auch die rund 2000 Container verladen, die der Windanlagenhersteller Enercon ab Kreuztal zum Werk in Emden transportieren lässt. In den Behältern befinden sich Schaltschränke, die die Firma Rittal in Haiger hergestellt hat. Mit der Bahntochter von Enercon, der Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg (e.g.o.o.) ist für diese Frachten ein Dreijahresvertrag abgeschlossen werden. Nächstes Jahr schon sollen 4000 Container von Kreuztal über Bochum und Lippstadt nach Ostfriesland gebracht werden. Dieser Großauftrag ist Bestätigung für die KSW-Geschäftsführung, dass die Potenzialanalyse aus dem Jahr 2010 zutrifft.
Auch weitere Unternehmen interessieren sich für das Transportangebot der KSW: Die ehemals als Siegener Verzinkerei bezeichnete Firma Coatinc, die im Gewerbegebiet Hüttenstraße ansässig ist, will veredelte Bewehrungen für Betontürme verladen – ebenfalls Bestandteile von Windenergieanlagen. Und Blefa Franke, der das für die Terminal-Erweiterung benötigte Areal an die Kreisbahn verkaufte, plant, die in Kreuztal hergestellten und für den Export bestimmten Bierfässer nicht mehr zu den Terminals an der Rheinschiene bringen zu lassen, sondern direkt in Kreuztal zu verladen.
KSW-Aufsichtsrat Hermann Josef Droege (IHK) sieht in dem Terminal die ideale Alternative für den Güterverkehr aus der Region. Auch werde es künftig an Überseehäfen wie Rotterdam Quoten für Güter geben, die auf der Straße angeliefert werden dürfen.